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Zuhörer sind vom Drehorgel-Konzert begeistert


Ein Stelldichein der Fans von Drehorgeln und ihrer Musik hat es am Samstagabend auf dem Dreifaltigkeitsberg gegeben. Fünf "Dreh-Organisten" gaben auf ihren Instrumenten ein Benefizkonzert für die Turmsanierung der Bergkirche.

"Drehorgeln in der Wallfahrtskirche auf dem Berg - ich weiß nicht." So oder ähnlich kam der Kommentar aus dem Munde von manch treuem "Stammkunden" der Bergkonzerte, als diese erfuhren, dass auf dem Dreifaltigkeitsberg ein Drehorgel-Konzert stattfinden wird. Sie kamen auch nicht alle, dafür aber etwa 150 andere Besucher, darunter eine große Abordnung aus Gosheim. Das waren die ganz speziellen Freunde und Fans von Malermeister, Gemeinderat und Drehorgelspieler Alfons Hermle.



Hermle hatte das Drehorgelkonzert angestoßen. Am 1. Mai hatten ein paar Drehorgler die Mai-Andacht auf dem Dreifaltigkeitsberg mitgestaltet. "Da war die Idee geboren worden", erzählt Pater Hugo Beck bei der Begrüßung. "Wir könnten hier ein Konzert geben", hätten die Musikanten gesagt. Die Patres seien begeistert gewesen, besonders als sie erfuhren, dass die Drehorgler zugunsten der Turmsanierung spielen wollten - schließlich solle diese 430 000 Euro kosten.

So hatte Alfons Hermle seine Kameraden aus der Drehorgelgruppe Max Schneider, Thomas Haug und Bernhard Schmid zu diesem Kirchenkonzert gewinnen können, dazu noch Edi Hofmann aus Pfullendorf-Denkin-gen. Hofmann ist ausgebildeter Kirchenmusiker und kam von der Kirchenorgel zur Drehorgel. Er baut Orgeln in eigener Werkstatt und versteht es meisterlich, Originalkompositionen, auch die der großen Meister Beethoven, Bach, Mozart und Händel auf Lochstreifen zu programmieren und dazu auf nur 28 Töne zu reduzieren. Hofmann stört es auch nicht, wenn manche Zeitgenossen bei seiner Musik die Nase rümpfen. Für ihn ist Drehorgelmusik nichts anderes als programmierte Orgelmusik.

In der Tat klangen die kleinen Schwestern der Orgel unter der Kuppel der Wallfahrtskirche, wo sie von der Akustik profitierten, schön. Nicht umsonst nennt Alfons Hermle seine Orgel "meine Prinzessin" in Anlehnung an die Kirchenorgel, die Königin der Instrumente. So konnten sich die Zuhörer ein Bild vom unterschiedlichen Klangcharakter der Orgeln machen und unter den über 25 Musikstücken, die von Händels großem Halleluja über "Plaisir d'amour" bis zu galizischen Dudelsackweisen reichten, ihre Lieblingsmelodie aussuchen.

Gleiche Lochstreifen

Christoph Gruler begleitete seinen Onkel Alfons bei einigen Stücken auf der Trompete, dieser sang ab und zu mit. Und wenn es besonders volltönend klang, spielten Edi und Alfons auf zwei Orgeln gleichzeitig. Da dürfe man kein bisschen aus dem Takt kommen, weil beide Instrumente die gleichen Lochstreifen abspielten, erklärte Edi Hofmann, der Moderator.}

Alfons Hermle wird bei "Ich bete an die Macht der Macht der Liebe" von Dimitri Bortnianski von seinem Neffen Christoph Gruler auf der Trompete begleitet und singt dazu. Foto: Spreng

(Stand: 21.07.2004 00:19)